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Bogenschützen auf Zeitreise ins Mittelalter

Zeitreise in Ebhausen: Die Bogenabteilung lud zum 14. internen Mittelalter-Turnier. 

Maschinen für Zeitreisen gibt es nur in der Science-Fiction-Literatur, aber trotzdem kann man sich wie die Mitglieder der Bogenabteilung des SV Ebhausen so eine Maschine vorstellen und gedanklich im Jahre 1224 landen. Der Burgvogt von Wöllhausen hatte zum Bogenturnier eingeladen. In der Einladung hieß es: „Pfeile, die das Ziel nicht treffen, werden aus dem Wettkampf genommen. Die Entfernung zum Ziel wird nach jeder Runde vergrößert. Wer keinen Pfeil mehr hat, muss das Feld räumen. Schlußendlich verbleibet der trefflichste Schütze.“ 
 

20 mittelalterlich gekleidete Bogner folgten dieser Einladung. Leider fehlte diesmal der in den Robin-Hood-Geschichten obligatorische Mönch. Dafür waren ein Highlander im traditionellen schottischen Kilt, einige Kumpane von Robin Hood, ein paar stilvoll gekleidete „Weiberleut“ und auch noch Zuschauer angereist. Schon bald flogen bei herrlichem Spätsommerwetter die Pfeile über den Turnierplatz an der Nagold und auf den kurzen Distanzen trafen alle das Ziel. Als sich aber die Entfernung zum Ziel ständig vergrößerte, war das nicht mehr so einfach. So lichteten sich die Reihen der Kämpfer nach und nach. In Runde 14 bei der Distanz von 180 Fuß – das sind schon über 50 Meter – standen nur noch zwei Recken an der Schießlinie. Jetzt musste die Entscheidung fallen zwischen Stefanius vom Gaugenwald und Albrecht, dem Franken. Wieder schwirrten die befiederten Geschosse von den Sehnen und bohrten sich in die Strohballen. Der Pfeil des Franken verfehlte das Ziel knapp, aber der Kämpfer vom Gaugenwald hat getroffen und wurde so zum gefeierten Turnier-Sieger. Es wurde ihm der Wanderpreis in Form eines Langbogens und eine mittelalterlich gestaltete Urkunde überreicht mit dem Text: „Ewiglich währender Ruhm solle Euch gewiss seyen“. Preise gab es auch für den Jungschützen Mattis von Emmingen und für Tamara vom Fuchswald, die bei diesem Wettbewerb bis zur elften Runde mitgehalten haben. 

 

Schon vor dem Wettkampf wurde stilgerecht über dem offenen Feuer im großen Kessel eine kräftige Suppe bereitet, die allen Anwesenden mundete. Auch ein Wettbewerb im „Flu-Flu-Schießen“ stand noch auf dem Programm. Da mussten die Kämpfer mit einem Pfeil mit großer Befiederung mit einem indirekten Schuss hoch in die Luft einer Fahne so nahe wie möglich kommen. Nicht ganz einfach, wenn die Fahne nicht zu sehen und rund 60 Meter entfernt ist. Da kämpften sich Holger von Backnang und Pirmin von Irland bis zum Finale durch. Der letzte entscheidende Pfeil des Backnangers landete nur eine Pfeillänge neben der Fahne und brachte ihm den Sieg, der Pfeil des Iren steckte eine Bogenlänge daneben.


 

Foto IMG_0129: Ebhäuser Mittelalter-Bogner nach dem Turnier 

 


 

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Veröffentlichung

Do, 26. September 2024

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